20.08.2011 - Dem Glücklichen schlägt keine Stunde - oder wissen, was die Stunde geschlagen hat.

1873 existierten in Amerika 71 verschiedene Eisenbahnzeiten.
Deutschland richtete sich nach den mittleren Ortszeiten von Berlin, Köln, Königsberg, Lübeck, Oldenburg, Elmshorn, Gießen, Frankfurt, München usw. Für den Eisenbahnverkehr eigentlich ein unhaltbarer Zustand; folgerichtig reagierten die norddeutschen Eisenbahner als erste in Deutschland und einigten sich nach zähen Verhandlungen auf die Berliner Zeit als Maß für den inneren Dienst.
1893 wurde in Deutschland auf Drängen der Eisenbahner ein Gesetz betreffend "der Einführung einer einheitlichen Zeitbestimmung" verabschiedet, womit ab 01.04.1893 die Mitteleuropäische Zeit eingeführt wurde.
Der erste Eisenbahnverkehr im Westerwald fand demzufolge bereits unter Mitteleuropäischer Zeit statt.
Seit heute, dem 20. August 2011, wird diese Zeit auch für jedermann am Westerburger Lokschuppen sichtbar. Eine historische Bahnhofsuhr, liebevoll restauriert und gangbar gemacht, zeigt nun mit der Präzision der "Braunschweiger Atomuhr", was die Stunde im Erlebnisbahnhof Westerwald geschlagen hat. Wir hoffen, dass es noch viele glückliche Stunden werden.



Die Feuerwehr nennt es "Nachbarschaftliche Löschhilfe", wir nennen es "Nachbarschaftliche Montagehilfe". Unser besonderer Dank gilt Herrn Bast!



Noch steht die Zeit auf "fünf vor zwölf", aber nur noch die Kabel anschließen - Uhr stellen und schon steht einem pünktlichen Feierabend nichts mehr entgegen!

Text: Andreas Böttger, Fotos: Wolfgang Steffen