01.10.2012 - Die Fahrt war das Ziel!

Alle Jahre wieder...

Nach der Veranstaltungssaison gehen die Westerwälder selbst auf Reisen und in diesem Jahr sollte es wieder eine zweitägige Fahrt sein.
Der Samstag war dem Rheinischen Braunkohlenrevier gewidmet - Treffpunkt war der Tagebau Fortuna.
Dort wurden wir von Mitarbeitern des Eisenbahnbetriebes der RWE-Power herzlich begrüßt.
Unser Wunsch war, mit dem historischen MAN-Triebwagen der RWE einen Teil des umfangreichen Werkbahnnetzes im Braunkohlenrevier zu erkunden und dabei den Weg der Kohle zu den Kraftwerken zu begleiten.

Erste Station war das weltweit modernste Braunkohlen-Kraftwerk Neurath, in dem täglich zigtausend Tonnen Braunkohle in elektrische Energie umgewandelt werden. Während der Fahrt begegneten uns regelmäßig die von den schweren E-Loks gezogenen Kohlezüge.


Vor Ort konnte dann die Anlieferung der Kohle aus allernächster Nähe hautnah miterlebt werden. Der nächste Anlaufpunkt, die Brikettfabrik Wachtberg, mutete dann im Anblick riesiger Briketthaufen schon fast etwas nostalgisch an, zumal wir erfuhren, dass die Brikettfabrikation bereits eingestellt wurde.
Die beeindruckenden Motive der RWE-Lokomotiven vor den riesigen Industriekomplexen ließ bei den mitreisenden Eisenbahnfotografen den Finger am Auslöser kaum zur Ruhe kommen.
Ein Höhepunkt für die Lokenthusiasten war sicherlich der Besuch des Gleisbauhofs Auenheim, denn dort waren die verschiedensten Diesellokomotiven zu bestaunen und konnten auf den Chip gebannt werden.
Mit dem Kraftwerk Niederaußem als Hintergrund war auch der auf uns wartende MAN-Schienenbus manches Foto wert.
Zum Ende der Fahrt versammelten sich die Teilnehmer zum obligatorischen Gruppenbild vor unserem Reisegefährt.
An dieser Stelle nochmals unseren ausdrücklichen Dank an die Mitarbeiter des Eisenbahnbetriebes der RWE-Power für die Ausrichtung und exzellente Betreuung während unserer Sonderfahrt.


Der weitere Programmablauf sah die Weiterreise zur Selfkantbahn, der letzten in Nordrhein-Westfalen erhaltenen 1000mm-Kleinbahn vor. Doch zunächst wurde das Hotel in Geilenkirchen aufgesucht, in dem die Übernachtung geplant war. Der gemütliche Abend wurde dann stilgerecht in der Gaststätte „Zur Selfkantbahn“ in Schierwaldenrath verbracht.

Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen der Dampflokomotiven, obwohl die Interessengemeinschaft Historischer Schienenverkehr e.V. (IHS) mit ihrer umfangreichen Fahrzeugsammlung weit mehr zu bieten hat.
Als besonderer Gast weilte die Dampflok 99 6101 der Harzer Schmalspurbahnen in Schierwaldenrath und beteiligte sich aktiv an der Zugförderung.
Ein Schmalspur - Zweiwege Unimog weckte natürlich bei den Westerwälder Eisenbahnfreunden besonderes Interesse.
Man ließ es sich aber auch nicht nehmen, gleich die Fahrkarten für die erste Fahrt des Tages zu lösen und sich dann sogleich in der Holzklasse auf die Reise ins 5,5 km entfernte Gillrath zu machen.
Der Blick über den Zaun und manch eisenbahnfachliches Gespräch ließen den Ausflug wieder zu einem schönen Erlebnis werden und dass dabei „Kaiserwetter“ herrschte, ist bei den Westerwälder Eisenbahnfreunden mittlerweile schon Tradition.

Text: Andreas Böttger, Fotos: Patrick Böttger (2) , Andreas Böttger