06.10.2013 - ... ausgeruht und wieder angefasst!
Der dem Vereinsausflug folgende Samstag stand ganz im Zeichen des Kranes.
Wie schon berichtet, sollte die kleine Deutz A4 L514 R (KS 55 B) Lokomotive aus Siershahn abgeholt werden und mit ihrer alten Bekannten, der Dampflok 44 508 in Westerburg ein Wiedersehen feiern.

Vorstandsmitglied Ralf Hellendahl hatte die Organisation von Verladung und Transport akribisch geplant und es sich nicht nehmen lassen, den schweren Lastwagen mit der Lok auf der Ladefläche selbst zu steuern.

Leider war der Sonnenvorrat beim Vereinsausflug wohl schon verbraucht worden, denn es regnete in Strömen!
Der Regen sollte die WEF´ler jedoch nicht davon abhalten, die Lok nach Westerburg zu transportieren.
Kleine Schlüsselprobleme wurden zufriedenstellend geklärt und so konnte der Motor der Lok schon nach kurzer Zeit gestartet werden.
Das Tor öffnete sich und die Lok erhielt erst einmal eine Dusche.


In der Zwischenzeit hatte bereits der 50-Tonnen Autokran der Firma Hack seine Arbeitsposition erreicht und Ralf Hellendahl hatte den Tieflader der Fa. Schmitt-Peterslahr zur Aufnahme der Lok vorbereitet.

Die Eisenbahnfreunde positionierten auf der Ladefläche zentimetergenau die Eisenbahnschwellen, auf der die Lok während des Transportes ruhen sollte. An der Lok wurde zwischenzeitlich das Hebegeschirr angeschlagen und nach einem ersten vorsichtigen Hebeversuch - man wollte natürlich ganz sicher gehen, dass die Lok beim Hebevorgang keinerlei Schaden nimmt - stand der Verladung nichts mehr im Wege.




Das Gewicht von 14 Tonnen war für den Kran ein Leichtes und so wurde die Lok nun ganz vorsichtig und präzise auf dem Tieflader platziert. Während die Ladung noch sachgerecht gesichert und verzurrt wurde, konnte sich der Autokran bereits auf den Weg nach Westerburg machen.



Dort wurde der Transport nicht nur von Vereinsmitgliedern erwartet, auch die Presse und einige Eisenbahnfreunde wollten sich das Ereignis nicht entgehen lassen.
Schon in der letzten Woche hatten die WEF´ler die Vorbereitungen für die Aufnahme der Lok getroffen und so konnten die Entladung und das Aufgleisen schnell und problemlos erfolgen.



Natürlich gibt es in Westerburg immer etwas zu heben und wenn denn schon mal ein 50-Tonner vor Ort ist, wurde die Gelegenheit genutzt, um den Gerätecontainer umzusetzen. An dessen bisherigen Standort folgte sodann das Gehäuse der ehemaligen ETA-Umspannstation, was zukünftig als Lokschuppen für die Parkeisenbahn „Rumpelchen“ genutzt wird. Nach dem Mittagessen wurde dann der KS 55 B eine gründliche Außenreinigung zuteil, denn mit dem Staub und Vogeldreck aus Siershahn sollte die kleine Lok das Wiedersehen mit der 44 508 denn doch nicht feiern.

Es ist kein Geheimnis, dass der Verfasser dieser Zeilen zur kleinsten Nachkriegs-Deutz-Diesellokomotive ein besonderes Verhältnis hat.
Es war daher verständlich, dass er mit Nachdruck für die Aufnahme in die Sammlung des Erlebnisbahnhofs plädierte und es sich nicht nehmen ließ, die Lok selbst an ihren neuen Standort im Westerwälder Lokschuppen zu fahren.
Sie ist halt ein echtes „Männerspielzeug“, technisch vollkommen in Ordnung und nach ein wenig Kosmetik im Führerstand sicherlich ein weiteres schönes Exponat im Erlebnisbahnhof Westerwald.

An dieser Stelle auch einen herzlichen Dank an alle Beteiligten der Aktion, insbesondere an deren Organisator Ralf Hellendahl, die Firmen Hack Schwerlastservice und Schmitt Peterslahr sowie Herrn Stefan Musil, der die Lokomotive den Westerwälder Eisenbahnfreunden 44 508 e.V. überlassen hat.

Text: Andreas Böttger, Fotos: Andreas Böttger