09.10.2022 - Der Ausbau schreitet voran...

In den letzten drei Wochen hat sich auf dem Gelände des Erlebnisbahnhofs wieder viel verändert. Die Gleisjoche der einzubauenden Weichen liegen nun an den geplanten Einbauorten und warten auf die Ausrichtung und den endgültigen Einbau. Seit Anfang Oktober sind auch wieder Baumfällarbeiten erlaubt. Nun konnte mit der Entfernung der kranken und sturmgefährdeten Gehölze begonnen werden.

Direkt vor dem Stellwerk Wn steht ein kleines Bauwerk, was schon manchen Besucher zum Grübeln brachte. Dass es sich dabei um einen Bunker handelt, führte manchmal zu einer ungläubigen Reaktion, die einer Erläuterung bedurfte. Unser "Einmann-Bunker" ist eine SSZ !

 

Die Splitterschutzzellen (SSZ) wurden vor dem II. Weltkrieg entwickelt und teilweise auch schon gebaut. Diese Bunker sollten Schutz vor Splittern durch Bombenexplosionen oder Beschuss mit leichten Feuerwaffen bieten. Mit Beginn des II. Weltkrieges wurden die Splitterschutzzellen zu  Zehntausenden im Deutschen Reich aufgestellt, eine exakte Zahl ist unbekannt. Sie wurden überall dort eingesetzt, wo einzelne Personen keinen geeigneten Schutzraum erreichen konnten, so wie hier für das Stellwerkspersonal im Stellwerk Westerburg Nord (Wn).

Nach der Kapitulation 1945 forderten die Alliierten Siegermächte im Rahmen der Entmilitarisierung Deutschlands die Zerstörung aller Luftschutzbauten, auch der Splitterschutzzellen. Die massive Bauweise, die große Stückzahl und die  weitflächige Verteilung verhinderten die restlose Beseitigung. Unser Einmannbunker blieb erhalten und hat heute die Funktion eines technischen Baudenkmals am historischen Ort.

                                                                                                                                                                       Text und Fotos: Andreas Böttger